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Baubericht "Speed" von Fliegerland

Modellbau

Da mit meinem Rasant von Robbe nicht mehr so recht Freude beim Fliegen aufkommen wollte, entschied ich mich ihn herzugeben, und an seiner Stelle was anderes, aber ähnliches anzuschaffen. Nach langem Suchen nach dem richtigen Modell fiel die Wahl auf das Modell „Speed“. Erhältlich und hergestellt von „Fliegerland“ in Deutschland. Die Angaben auf der Homepage ließen einiges erhoffen. Auch der Umstand dass es sich um einen GFK Rumpf handelt war erfreulich.

Nach Bestellung und Überweisung traf innerhalb einer Woche auch schon der Baukasten ein.


Baukasteninhalt:

Nach dem Öffnen der Schachtel kamen, gut und transportsicher verpackt, folgende Teile zum Vorschein: GFK-Rumpf, CFK-Kabinenhaube, Fläche einteilig und rohbaufertig, Höhenleitwerk mit Ruder, Seitenleitwerk und die Bauanleitung, und aus die Maus. Keinerlei Kleinteile oder ähnliches. Ist aber nicht so schlimm. Das Wenige was zum Fertigstellen gebraucht wird, hat vermutlich jeder Modellbauer ausreichend herum liegen.
Die Tragfläche  ist perfekt verarbeitet. Die Nasenleiste und Randleisten sind verschliffen, die Ruder bereits von der Fläche getrennt und perfekt verkastet und verschliffen.

    

Die Öffnungen für die Servos sind schon herausgearbeitet und eine Durchführung für die Servokabel ist auch vorhanden. Ebenso sind die Ruder und Leitwerke bespann- oder lackierfertig verschliffen. Scheinbar wurde besonders auf die Richtung der Maserung des Seitenleitwerkes geachtet.

    

Der GFK-Rumpf ist ebenfalls von ausgezeichneter Qualität, auch hier muss nichts mehr geschliffen werden. Auffällig ist, dass die Trennnaht nicht in der Mitte ist. Hier darf man sich später beim Ausrichten der Tragfläche nicht irritieren lassen. Der Rumpf hat eine Ausnehmung für den Motoreinbau, für die RC-Ausrüstung und am Heck aufgesetzte Wülste die zum Einbau der Leitwerke erst geöffnet werden müssen. Die CFK-Kabinenhaube passt auch ohne Nacharbeiten.

Bau:

Zu Beginn muss die Tragflächenbefestigung (5mm Sperrholz) in den Rumpf eingeklebt werden. Danach die Befestigungslöcher in die Fläche gebohrt und auf die eingeklebten Brettchen im Rumpf übertragen werden. Hier muss auf Winkeligkeit zum Rumpf geachtet werden. Als Gewinde sieht der Hersteller ein Holzgewinde vor. Ich vertraue hier lieber auf Zackenmutter. Als Servoeinbaurahmen werden hier Robbe Nr. 1 empfohlen, die ich auch verwendet habe. Leider passen die Einbaurahmen in der Tiefe nicht in die vorgefertigte Öffnung. Hier muss noch eine Schicht Styropor aus der Fläche geschabt werden. Dann passen auch die Rahmen. Diese werden eingeklebt, die Servos eingebaut und die Kabel in den vorgefertigten Schlitz eingefädelt. In der Mitte der Fläche muss der „Kabelkanal“ nur noch mit einem kleinen Loch geöffnet werden.
Die Anleitung spricht jetzt vom Einkleben und Verstiften der Scharniere. Da aber die Querruder an der Flächenoberseite bündig gestaltet, und nur an der Unterseite angeschrägt sind, fällt das schon mal flach. Eine kurze Anfrage bei Hr. Pfister (das ist der Hr. „Fliegerland) führte mich zu Fliesscharnieren die an die Oberseite der Fläche und der Ruder geklebt werden.

Nun ist die Fläche fertig zum Bespannen bzw. Lackieren. Da ich kein Meister im bespannen bzw. bügeln bin, habe ich den Lack gewählt. Ist alles trocken werden noch die Ruderhörner und die Anlenkungen montiert. Damit ist die Tragfläche fertig.

Für das Höhenleitwerk und das Seitenleitwerk muss der Rumpf erst aufgeschnitten werden. Das gelingt aufgrund der vorhandenen Anformung recht gut. Ich persönlich würde es jedoch vorziehen, wenn die Öffnungen schon vorhanden wären.
Das Höhenruder wird auf die gleiche Weise wie die Querruder befestigt. Das Leitwerk darauf in den Rumpf eingeklebt. Gleich anschließend folgt das Seitenleitwerk. Auch am Heck muss penibel auf Winkeligkeit zur Tragfläche und zum Rumpf geachtet werden. Lieber öfter nachmessen und Langzeitepoxy benutzen. Das erleichtert die Korrekturen und vermeidet Zeitdruck.

Nun zum Motor. Der Motorträger muss aus Sperrholz selbst gezimmert werden. Für mich eine große Herausforderung, für andere eventuell nicht. Aus Festigkeitsgründen, und weil ich ein großer „Festmacher“ bin, habe ich 6mm Sperrholz benutzt. Hufeisenförmig zugeschnitten, an den Motor und an den Rumpf angepasst und eingeharzt. Hier darf nicht auf Seitenzug und Sturz vergessen werden.

Ist der Motor und der Tank an seiner Stelle, Spinner und Luftschraube montiert kann mit der Einstellung des Schwerpunktes begonnen werden. Die geschieht mit dem Servobrett (welches auch selbst angefertigt werden muss), den Servos, Akku und Empfänger. Platziert man hier alles an der richtigen Stelle kann gänzlich auf Blei verzichtet werden.

    

Die Anlenkung des Höhenruders geschieht mittels CFK Rohr mit eingeharztem M3 Gewinde an beiden Enden, und Gabelköpfen. Somit ist die Anlenkung spielfrei. Die Motordrossel habe ich mittels Bowdenzug realisiert. Servoseitig mit Gabelkopf und Motorseitig mit einem Kugelkopf (schlechte Erfahrung mit Knackimpulen am Vergaser mit Gabelkopf). Die beiliegende CFK Kabinenhaube kann jetzt noch ausgeschnitten und angepasst werden.  

Fliegen:

Die von mir gewählte Motorisierung liegt etwas über der angegebenen Obergrenze. Dass Webra Motoren mehr Leistung und weniger Gewicht als andere in derselben Klasse haben weiß man ja. Das im Hinterkopf lies mich eine flotte Gangart erwarten. Nach dem Einlaufen wurde der Motor gleich auf Leistung eingestellt. Ein Vereinskollege beförderte das Modell in die Luft, welches sofort heftig Fahrt aufnahm und steil in den Himmel stieg. Hier muss wohl noch am Motorsturz gearbeitet werden. Für die ersten Flüge trimme ich etwas Tiefe um das zu kompensieren. Der „Speed“ fliegt wie auf Schienen, mit beachtlicher Geschwindigkeit. Wenden und Kurven sind auf engstem Raum, und fast ohne Geschwindigkeitsverlust möglich. Die Landeanflüge können weiträumig angetragen werden, da er auch wunderbar und lange segelt. Herangeschwebt, ausgehungert und sanft aufgesetzt. Nach 3-4 Metern Rutschphase endet der Flug wieder sicher am Boden. Diesen Spaß den das Modell macht, hatte ich bei all meinen Flügen mit einem vergleichbaren Modell eines großen Herstellers nie.
Nach ein paar Flügen versuchte ich dann einen Eigenstart. Am Rumpfhinterteil gehalten und einen leichten Schubs nach oben zieht das Modell senkrecht ab wie eine Rakete. So macht selbst „werfen“ natürlich Laune. Die GPS Geschwindigkeitsmessung steht noch aus.

Fazit:

Eine Mischung aus „Robbe Rasant Speed“, „Quickie 500“ und „Gnumpf“, bloß mit einem stabilen GFK Rumpf versehen, vereint der „SPEED“ alle Vorteile der genannten Modelle in sich. Die Bauqualität die für diesen Preis geboten wird sucht vermutlich Ihresgleichen. Als Hersteller würde ich, gegen Aufpreis, einen Beschlagsatz, Anlenkungsteile und die nötigen Holzteile (Motorträger u. Servobrett) noch zusätzlich anbieten. ICH hätte das sicher gleich mit gekauft.

Verbaute Teile:

Graupner C16 Empfänger
4 Zellen NiMh Empfängerakku
Schalter mit Ladebuchse (damit kann das Modell zusammengebaut bleiben)
Webra 36GT mit Standarddämpfer (wird wohl bald einem Reso weichen müssen)
APC 9x6 Luftschraube
100ccm Tank
2 x HS85 MG (Querruder)
2 x C5077 (Höhenruder, Motordrossel)

    

Bezugsquelle:
http://www.fliegerlandshop.de

Text und Fotos: Martin Koisser
E-Mail: xels(at)gmx.at

Baubericht "Speed" von Fliegerland

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